Tips für den professionellen Duro-Fahrer
 
Tips für den professionellen DURO-Fahrer
 
Titelbild
 
 
Die Betriebsanleitung deckt die hier angesprochenen Themen bestens ab. Die wichtigsten Punkte sind auch durch das Faltblatt "Rund um den Lieferwagen 2,2t, gl 4x4 DURO" abgedeckt.
 
Das vorliegende Faltblatt dient zur Vertiefung der Fahrerkenntnisse, erklärt die korrekte Handhabung und liefert technische Hintergrundinformationen für den Fahrer.
 
 
Warnleuchte und Summer Automatenöltemperatur
 
Die Warnleuchte und der Summer warnen vor Überhitzung des automatischen Getriebes!
 
Massnahmen:
 
1. Verteilergetriebe in den Berggang zurückschalten
2. Automatisches Getriebe zurückschalten
 
Motordrehzahl soll in Steigungen über 2500 U/min liegen
 
Warnlampe muss in jedem Fall innert 1 Minute erlöschen, wenn nicht, Fahrzeug anhalten, Motor laufen lassen, Handbremse anziehen und Wählhebel in Neutralposition legen.
 
Wenn die Lampe nach einer weiteren Minute immer noch nicht erlischt, Motor abstellen, technischer Mangel ==> Werkstatt beiziehen.
 
Befahren von Steigungen
 
Werden an Steigungen 50 km/h nicht erreicht, so ist generell im Berggang zu fahren ("Schildkröte" / maximale Geschwindigkeit 55 km/h).
 
Der versierte Fahrer kann dies bei folgenden Bedingungen im Voraus erwarten und das Verteilergetriebe rechtzeitig in die tiefere Gangstufe schalten:
• Fahrzeug beladen
• Anhängerbetrieb
• Starke und längere Steigungen, Pässe
 
 
INFO
Mit der Wahl des Bergganges in starken Steigungen wird eine höhere Zugkraft des Fahrzeuges erreicht und die 4 Gänge des Automaten sind für Geschwindigkeiten unter 50 km/h enger abgestuft. Die Motordrehzahl ist höher, der Wandler arbeitet mit weniger Schlupf, im idealen Bereich. (Siehe auch Abs. Warnleuchte und Summer Automatenöltemperatur)
 
Befahren von Gefälle
 
Der professionelle Fahrer setzt immer die Motorbremse des Fahrzeuges ein, indem er das automatische Getriebe zurückschaltet bis sich die gewünschte Bremswirkung einstellt. Liegt die Motordrehzahl vor dem manuellen Zurückschalten oberhalb von 2500 U/min, bremst er zuerst das Fahrzeug mit der Fussbremse ab, bis die Motordrehzahl kleiner 2500 U/min ist. In starken Gefällen und besonders bei hohen Gewichten (Anhänger), in welchen eine Fahrgeschwindigkeit unterhalb von 50 km/h angezeigt ist, schaltet er das Verteilergetriebe rechtzeitig in den Berggang ("Schildkröte" / maximale Geschwindigkeit 55 km/h).
 
Falls ausnahmsweise der Berggang nicht schon bei der Bergfahrt gewählt wurde und das Schalten erst im Gefälle erfolgt, ist das Fahrzeug für die Rückschaltung mit der Fussbremse auf unter 20 km/h abzubremsen und zu halten, bis die Schaltung sicher abgeschlossen ist. Gegebenenfalls ist es sicherer, anzuhalten! Die angegebenen Massnahmen ermöglichen, Gefällstrecken sicher, entspannt und bremsenschonend zu befahren.
 
 
INFO:
 
Empfehlung zur Motorbremse:
Bei Handschaltung ist es für den Profi selbstverständlich, bei Talfahrt den richtigen, bremsfähigen Gang durch Zurückschalten bis "es passt", zu wählen.
 
Nicht so, wenn der Fahrer "automatisch" fährt, dann erwartet der Fahrer, der sonst richtigerweise, um Kraftstoff zu sparen, in der Wählhebelstellung "4" fährt, dass sich auch "automatisch" eine merkliche Bremswirkung einstellt. Hier ist nun, auch beim DURO, ein Zurückschalten wie beim LKW bis zu dem Gang angezeigt, welcher die gewünschte Bremswirkung erzielt. Grund: Das Schaltprogramm des Getriebeautomaten ist so ausgelegt, dass beim Zurücknehmen des Gaspedals in die höheren, sparsameren Gänge geschaltet wird.
 
Mit dem Zurückschalten, insbesondere in den Berggang, steigt die Motordrehzahl und damit erhöht sich die Motorbremsleistung deutlich.
Siehe auch Betriebsanleitung, Kapitel 3, Seite 3.74
 
 
Fahren im Gelände
 
Der vorausschauende Geländefahrer fährt im Gelände ausschliesslich im Berggang des Verteilergetriebes ("Schildkröte" / maximale Geschwindigkeit 55 km/h). Das Fahrzeug fährt leichtfüssiger im Gelände und reagiert besser auf die Änderungen am Gaspedal. Damit erhöhen sich gleichzeitig die Zugkraft und die Motorbremswirkung für Gefällstrecken.
 
 
INFO:
Mit der Wahl des Bergganges steht fürs Gelände der ideale Geschwindigkeitsbereich 0 - 50 km/h, sowie für jede unerwartete Situation immer genügend Zugkraft zur Verfügung. Zudem wird weniger im Wandlerbereich gefahren und das Getriebe erwärmt sich nicht übermässig.
(Siehe auch Abs. Warnleuchte und Summer Automatenöltemperatur)
 
Anhalten des Fahrzeuges und Parksperre einlegen
 
Der professionelle Fahrer bremst sein Fahrzeug mit der Fussbremse bis zum vollständigen Stillstand ab, zieht die Handbremse an und stellt erst dann den Wählhebel des automatischen Getriebes in die Stellung "P". Er versucht nie, den Wählhebel des automatischen Getriebes in die Position "P" einzulegen, während das Fahrzeug noch rollt.
 
INFO:
Die Parksperre im automatischen Getriebe ist eine mechanische Sicherung gegen das Wegrollen. Sie besteht aus einer festen Klinke und einem grob verzahnten Klinkenrad. Die Parksperre ist also keine Reibungsbremse, d.h. die Fahrzeugräder kommen beim Einrasten der Klinke augenblicklich zum Stillstand. Das relativ hohe Fahrzeuggewicht führt in der Folge zu extrem hohen Kräften und somit zu kostspieligen Schäden am automatischen Getriebe.
 
 
Reihenfolge beim Anhalten:
  1. Fussbremse betätigen, bis Fahrzeug stillsteht
  2. Handbremse anziehen
  3. Fussbremse lösen   (???)
  4. Parksperre einlegen
Reihenfolge beim Wegfahren:
  1. Fussbremse drücken
  2. Fahrstufe einlegen
  3. Handbremse lösen
  4. Fussbremse lösen
Halten des Fahrzeuges an einer Steigung
 
 
Das Fahrzeug kann bei kurzen Stopps mit der Fussbremse gehalten werden. Bei längerem Halt ist zudem die Handbremse festzuziehen und den Wählhebel des automatischen Getriebes in die Position "N" zu stellen, ev. den Motor abzuschalten. An Steigungen darf das Fahrzeug nicht durch mehr oder weniger starkes Gasgeben im Stillstand gehalten werden!
 
INFO:
Wird das Fahrzeug an Steigungen durch Gasgeben gehalten, so wird die Motorleistung im Wandler statt in Vortrieb in Wärme umgesetzt. Dies führt in der Folge zu einer Überhitzung des Automatenöls und zu eventuellen Schäden.
(Siehe auch Abs. Warnleuchte und Summer Automatenöltemperatur)
 
 
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