Vorzüge der Duro-Familie beibehalten
Gepanzert ist beim
Armored Duro grundsätzlich die Kabine. Alle bisher für das Fahrzeug entwickelten
Aufbauten können weiter verwendet werden. In engster Zusammenarbeit mit
OGARA-HESS-EISENHARDT entstand zudem für den sicheren Transport von bis zu 16
Personen ein gepanzerter Aufbau. Die Nutzlast der 4x4-Version mit gepanzerten Aufbau
beträgt 1000 kg. Eine erhebliche Verbesserung des Nutzlastverhältnisses lässt sich
durch Verwendung der ebenfalls längst erprobten 6x6-Variante des Duro erzielen. Diese
steigert kostengünstig die Nutzlast um eine weitere Tonnen auf 2000 kg. Aus diesem Grund
hat sich auch die Schweizer Armee bei der Beschaffung des Armored Duro für die
6x6-Variante (OSZE-Einsatz im Kosovo) entschieden. Der Armored Duro behält die
Flexibilität und die Vielseitigkeit der Vorgängermodelle bei. Sämtliche Aufbauten sind
rasch und einfach auswechselbar, was dem Duro zu einem enormen Einsatzspektrum verhilft.
Duros sind als geländegängige Personen- und Materialtransporter, Krankenwagen, mobile
Kommandoposten, Peilfahrzeuge etc. im Einsatz. Der Duro lässt sich auch mittels
Helikopter in schwer zugängliche Gebiete transportieren, was seine Mobilität weiter
steigert.
Fahrtest
Obwohl er sich
äusserlich (abgesehen von der Farbgebung) kaum vom "gewohnten", militärischen
Duro unterscheidet, ist das Fahrverhalten doch recht unterschiedlich. Zwar wirkt auch der
serienmässige Duro schmalbrüstig und hochbeinig (wodurch Nichtkenner der Materie zur
irrigen Annahme verleitet werden, der Wagen kippe schon bei der geringsten Schrägneigung
um). Weil die Aufbauten aus Kunststoff und Aluminium bestehen, hat das Fahrzeug einen
extrem tiefliegenden Schwerpunkt. Bei Kipp-Versuchen der seinerzeitigen Prototypen mussten
sogar Drahtseile herhalten, um ein seitliches Umkippen mit anschliessendem Überschlag zu
provozieren. Dem Armored Duro ist dieses "Stehvermögen" mit Sicherheit etwas
abhanden gekommen, denn der gepanzerte Aufbau fordert seinen Tribut. Im Prinzip war er
für uns ähnlich zu fahren, wie die mit vollbepacktem Feuerwehraufbau versehenen
Duro-Modelle.
Stärkere
Motorisierung
Brüske
Richtungswechsel bei hoher Geschwindigkeit quittierte der Armored Duro analog zu den
obgenannten Fahrzeugvarianten zunächst mit Unwilligkeit, dann mit Nachpendeln. Unser
Testwagen war jedoch mit gewöhnlichen Militär-Geländereifen bestückt, und nicht, wie
bei der Auslieferung an Kunden, mit kugelsicheren Pneus (Runflat-Tires). Demzufolge muss
die hier getätigte Aussage nicht verbindlich sein. Erklärlicherweise ist auch die
Spurtfreudigkeit aus dem Stillstand einigermassen beeinträchtigt die meist
unbeladenen Militär-Duros sind ja wahre Rennwagen. Bucher bietet deshalb für die
gepanzerten 6x6 Modelle einen etwas stärkeren VM-Sechszylinderdiesel an. Im Gelände
zeigte er jedoch die schon gewohnten, sensationellen Duro-Eigenschaften. Der Verfasser
hatte sogar den Eindruck, dem "Panzerduro" könne noch mehr zugemutet werden.
Dem seitlichen Kippmoment muss jedoch eine ungleich höhere Beachtung zukommen.
Optimale
Fahrersicht
Gepanzerte Fahrzeuge
sind immer eine Ansammlung von Konzessionen. Das war in der Vergangenheit so und wird es
wohl noch eine ganze Weile bleiben. Trotz modernster Kunststofftechniken ist eine
Panzerung stets eine "gewichtige" Angelegenheit. Vor allem die Fensterscheiben,
sollen sie nicht gefährliche Schwachstellen darstellen, geben den Konstrukteuren
gehörige "Knacknüsse" auf (aus Gewichtsgründen verfügte der MOWAG-EAGLE I -
Prototyp zunächst seitwärts lediglich über eine Art bessere Sehschlitze). Weil sich
gepanzerte Fahrzeuge im ganz normalen Verkehr bewegen müssen, darf die Rundumsicht keiner
gefährlichen Beeinträchtigung unterliegen. Die wesentlich solider und vor allem
breiter gehaltenen Kabinenkanten (A-Säulen) im Bereich der Front/Seitenfenster - stellen
zwangsläufige Konstruktionsmerkmale der gepanzerten Ausführung dar. Wir empfanden sie
jedoch in keiner Fahrsituation als Behinderung, was auf die riesigen Aussenspiegel eher
zutraf.
Wehrhaft
Im Gegensatz zu
Konkurrenzprodukten lassen sich im klimatisierten, rückwärtigen Aufbau des Armored Duro
die kugelsicheren Seiten- und Heckfenster öffnen (Schiebefenster). Kugelblenden gibt es
nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Durch die einen Spalt weit geöffneten Fenster kann
jedoch auch so im Extremfall ein angreifender Gegner unter Beschuss genommen werden.
Sollte diesem Umstand grössere Bedeutung zukommen, muss sich Bucher-Guyer allerdings noch
etwas einfallen lassen, denn "wehrfähig" ist der jetzige Panzer-Duro nur auf
drei Seiten. In Fahrtrichtung vorwärts existiert keine Möglichkeit, einen angreifenden
Gegner zu bekämpfen (ausser ihn über den Haufen zu fahren).
Tresor
aber...
Ein etwas
zweischneidiges Schwert ist die solide Innenverriegelung der Türen. Grosse Stahlbolzen
auf den Tür-Innenseiten verunmöglichen definitiv (und gewollt) jegliches Öffnen von
aussen. Eine Betätigung ist nur von innen möglich. Was das für die Insassen eines
verunfallten, möglicherweise brennenden Fahrzeug bedeutet, braucht wohl keiner
eingehenden Erklärung. Die Besatzung sollte deshalb nur in wirklich heiklen Situationen
von der Innenverriegelung Gebrauch machen. Sogar bei den meisten Kampfpanzern (Piranha,
LEO II, etc.) lässt sich mindestens eine der Luken von aussen öffnen. Um welche der
Luken es sich beim jeweiligen Fahrzeugtyp handelt, bedarf jedoch einer genaueren Kenntnis
der Materie.
Marktlücke
Bucher-Guyer peilt mit
dem Armored Duro eine echte Marktlücke an auch im nicht-militärischen Bereich.
Bestmöglicher Schutz der Insassen plus Transportgut, die leichte Bedienung, gute
Uebersicht vom Fahrer und Mitfahrersitz, hervorragende Strassen- und
Geländefahreigenschaften, bewährte Technik, kompakte Aussenabmessungen, niedrige
Einstiegskante im rückwärtigen Aufbau (95 cm ab Boden), bequeme Innenstehhöhe, grosse
Zuladungskapazität und eine mögliche Wehrfähigkeit (Militär-, VIP-, Wertsachen- und
Polizeieinsatz) machen ihn garantiert zum Verkaufsrenner für eine auf derartige
Spezialfahrzeuge angewiesene im Wachstum befindliche - Kundschaft.
Panzerung
schützt gegen:
7.62x51 NATO M80 Ball
( EN 1063 level B6 )
5.56x45 SS109 ( M16-A2 rifle )
7.62x39 PS M1943 Ball ( AK-47 rifle )
grenade attacks
anti personel mines |
Äusserlich ist der gepanzerte Duro 4x4 kaum von der Armee/Zivilversion zu
unterscheiden. Praxiskonform: Der Aufbau ist trotz bequemer Innenstehhöhe nicht höher
als die Fahrerkabine.
Vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten.
Dank der extrem niedrigen Einstiegskante von lediglich 95 Zentimetern eignet sich das
hochgeländegängige Fahrzeug auch als Wertsachentransporter.
Die schwarze
Lackierung im unteren Scheibenbereich täuscht eine wesentlich grössere Windschutzscheibe
vor.
Im Gegensatz zum Serien-Duro ist die direkte Sicht auf das
Terrain unmittelbar vor dem Wagen etwas eingeschränkt.
Der normalerweise leere Raum zwischen Batteriekasten und
Hinterrad dient beim Armored Duro zur Aufnahme der Klimaanlage-Kühlelemente.
Von innen zu betätigende Stahl-Sperrbolzen an
sämtlichen Türen verhindern nachhaltig ein Aufbrechen des Wagens von aussen.
Die Fenster aus Panzerglas sind auch eine
Neuheit bei derartigen Fahrzeugen als Schiebefenster ausgebildet. Beim Prototyp
waren sie noch nicht gegen Sicht nach innen verspiegelt.
Schweizer Armee beschafft
Armored DURO
BPZ. Die Schweizer
Armee orderte bereits sieben Exemplare des neuen, gepanzerten DURO, jedoch in der
grösseren 6x6-Auführung. Die Auslieferung findet noch per Ende 1999 statt, denn der DURO
6x6 P soll für friedenserhaltende Missionen im Kosovo eingesetzt werden. |