Der gepanzerte Duro Der gepanzerte Duro
(Dies ist ein Bericht der Zeitschrift Swissmotor
ab deren Website www.swissmotor.ch.)
 
Duro mit Panzerschutz
BPZ / Kabine und Aufbau des in der Schweizer Armee bewährten Geländefahrzeugs Duro von Bucher-Guyer in CH-Niederweningen werden in einer neuen, gepanzerten Variante angeboten. Der gepanzerte Aufbau kann neben dem Fahrer auch Passagiere und Transportgut schützen. Der "Armored Duro" wird damit den gestiegenen Sicherheitsanforderungen für Einsätze in Krisengebieten gerecht, ist mit seiner Gesamtkonzeption auch für Wertsachentransporte und dergleichen in "friedlichen" Gebieten geeignet

Die grössere Gewaltbereitschaft gegenüber friedenserhaltenden Truppen und humanitären Organisationen in Krisengebieten rufen nach verstärktem Personenschutz. Zusammen mit O’GARA-HESS&EISENHARDT, Lamballe, Frankreich, einem der weltweit grössten Hersteller von Komponenten zum Schutz von Fahrzeugen, entwickelte deshalb der Schweizer Hersteller Bucher-Guyer eine gepanzerte Variante seines Geländefahrzeugs Duro. Der Armored Duro befriedigt das gestiegene Bedürfnis an geschützten und geländegängigen Transportfahrzeugen.


Vorzüge der Duro-Familie beibehalten

Gepanzert ist beim Armored Duro grundsätzlich die Kabine. Alle bisher für das Fahrzeug entwickelten Aufbauten können weiter verwendet werden. In engster Zusammenarbeit mit O’GARA-HESS-EISENHARDT entstand zudem für den sicheren Transport von bis zu 16 Personen ein gepanzerter Aufbau. Die Nutzlast der 4x4-Version mit gepanzerten Aufbau beträgt 1000 kg. Eine erhebliche Verbesserung des Nutzlastverhältnisses lässt sich durch Verwendung der ebenfalls längst erprobten 6x6-Variante des Duro erzielen. Diese steigert kostengünstig die Nutzlast um eine weitere Tonnen auf 2000 kg. Aus diesem Grund hat sich auch die Schweizer Armee bei der Beschaffung des Armored Duro für die 6x6-Variante (OSZE-Einsatz im Kosovo) entschieden. Der Armored Duro behält die Flexibilität und die Vielseitigkeit der Vorgängermodelle bei. Sämtliche Aufbauten sind rasch und einfach auswechselbar, was dem Duro zu einem enormen Einsatzspektrum verhilft. Duros sind als geländegängige Personen- und Materialtransporter, Krankenwagen, mobile Kommandoposten, Peilfahrzeuge etc. im Einsatz. Der Duro lässt sich auch mittels Helikopter in schwer zugängliche Gebiete transportieren, was seine Mobilität weiter steigert.

Fahrtest

Obwohl er sich äusserlich (abgesehen von der Farbgebung) kaum vom "gewohnten", militärischen Duro unterscheidet, ist das Fahrverhalten doch recht unterschiedlich. Zwar wirkt auch der serienmässige Duro schmalbrüstig und hochbeinig (wodurch Nichtkenner der Materie zur irrigen Annahme verleitet werden, der Wagen kippe schon bei der geringsten Schrägneigung um). Weil die Aufbauten aus Kunststoff und Aluminium bestehen, hat das Fahrzeug einen extrem tiefliegenden Schwerpunkt. Bei Kipp-Versuchen der seinerzeitigen Prototypen mussten sogar Drahtseile herhalten, um ein seitliches Umkippen mit anschliessendem Überschlag zu provozieren. Dem Armored Duro ist dieses "Stehvermögen" mit Sicherheit etwas abhanden gekommen, denn der gepanzerte Aufbau fordert seinen Tribut. Im Prinzip war er für uns ähnlich zu fahren, wie die mit vollbepacktem Feuerwehraufbau versehenen Duro-Modelle.

Stärkere Motorisierung

Brüske Richtungswechsel bei hoher Geschwindigkeit quittierte der Armored Duro analog zu den obgenannten Fahrzeugvarianten zunächst mit Unwilligkeit, dann mit Nachpendeln. Unser Testwagen war jedoch mit gewöhnlichen Militär-Geländereifen bestückt, und nicht, wie bei der Auslieferung an Kunden, mit kugelsicheren Pneus (Runflat-Tires). Demzufolge muss die hier getätigte Aussage nicht verbindlich sein. Erklärlicherweise ist auch die Spurtfreudigkeit aus dem Stillstand einigermassen beeinträchtigt – die meist unbeladenen Militär-Duros sind ja wahre Rennwagen. Bucher bietet deshalb für die gepanzerten 6x6 Modelle einen etwas stärkeren VM-Sechszylinderdiesel an. Im Gelände zeigte er jedoch die schon gewohnten, sensationellen Duro-Eigenschaften. Der Verfasser hatte sogar den Eindruck, dem "Panzerduro" könne noch mehr zugemutet werden. Dem seitlichen Kippmoment muss jedoch eine ungleich höhere Beachtung zukommen.

Optimale Fahrersicht

Gepanzerte Fahrzeuge sind immer eine Ansammlung von Konzessionen. Das war in der Vergangenheit so und wird es wohl noch eine ganze Weile bleiben. Trotz modernster Kunststofftechniken ist eine Panzerung stets eine "gewichtige" Angelegenheit. Vor allem die Fensterscheiben, sollen sie nicht gefährliche Schwachstellen darstellen, geben den Konstrukteuren gehörige "Knacknüsse" auf (aus Gewichtsgründen verfügte der MOWAG-EAGLE I - Prototyp zunächst seitwärts lediglich über eine Art bessere Sehschlitze). Weil sich gepanzerte Fahrzeuge im ganz normalen Verkehr bewegen müssen, darf die Rundumsicht keiner gefährlichen Beeinträchtigung unterliegen. Die wesentlich solider – und vor allem breiter gehaltenen Kabinenkanten (A-Säulen) im Bereich der Front/Seitenfenster - stellen zwangsläufige Konstruktionsmerkmale der gepanzerten Ausführung dar. Wir empfanden sie jedoch in keiner Fahrsituation als Behinderung, was auf die riesigen Aussenspiegel eher zutraf.

Wehrhaft

Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten lassen sich im klimatisierten, rückwärtigen Aufbau des Armored Duro die kugelsicheren Seiten- und Heckfenster öffnen (Schiebefenster). Kugelblenden gibt es nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Durch die einen Spalt weit geöffneten Fenster kann jedoch auch so im Extremfall ein angreifender Gegner unter Beschuss genommen werden. Sollte diesem Umstand grössere Bedeutung zukommen, muss sich Bucher-Guyer allerdings noch etwas einfallen lassen, denn "wehrfähig" ist der jetzige Panzer-Duro nur auf drei Seiten. In Fahrtrichtung vorwärts existiert keine Möglichkeit, einen angreifenden Gegner zu bekämpfen (ausser ihn über den Haufen zu fahren).

Tresor – aber...

Ein etwas zweischneidiges Schwert ist die solide Innenverriegelung der Türen. Grosse Stahlbolzen auf den Tür-Innenseiten verunmöglichen definitiv (und gewollt) jegliches Öffnen von aussen. Eine Betätigung ist nur von innen möglich. Was das für die Insassen eines verunfallten, möglicherweise brennenden Fahrzeug bedeutet, braucht wohl keiner eingehenden Erklärung. Die Besatzung sollte deshalb nur in wirklich heiklen Situationen von der Innenverriegelung Gebrauch machen. Sogar bei den meisten Kampfpanzern (Piranha, LEO II, etc.) lässt sich mindestens eine der Luken von aussen öffnen. Um welche der Luken es sich beim jeweiligen Fahrzeugtyp handelt, bedarf jedoch einer genaueren Kenntnis der Materie.

Marktlücke

Bucher-Guyer peilt mit dem Armored Duro eine echte Marktlücke an – auch im nicht-militärischen Bereich. Bestmöglicher Schutz der Insassen plus Transportgut, die leichte Bedienung, gute Uebersicht vom Fahrer und Mitfahrersitz, hervorragende Strassen- und Geländefahreigenschaften, bewährte Technik, kompakte Aussenabmessungen, niedrige Einstiegskante im rückwärtigen Aufbau (95 cm ab Boden), bequeme Innenstehhöhe, grosse Zuladungskapazität und eine mögliche Wehrfähigkeit (Militär-, VIP-, Wertsachen- und Polizeieinsatz) machen ihn garantiert zum Verkaufsrenner für eine auf derartige Spezialfahrzeuge angewiesene – im Wachstum befindliche - Kundschaft.

Panzerung schützt gegen:

7.62x51 NATO M80 Ball ( EN 1063 level B6 )
5.56x45 SS109 ( M16-A2 rifle )
7.62x39 PS M1943 Ball ( AK-47 rifle )
grenade attacks
anti personel mines

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Äusserlich ist der gepanzerte Duro 4x4 kaum von der Armee/Zivilversion zu unterscheiden. Praxiskonform: Der Aufbau ist trotz bequemer Innenstehhöhe nicht höher als die Fahrerkabine.

 

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Vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten. Dank der extrem niedrigen Einstiegskante von lediglich 95 Zentimetern eignet sich das hochgeländegängige Fahrzeug auch als Wertsachentransporter.

 

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Die schwarze Lackierung im unteren Scheibenbereich täuscht eine wesentlich grössere Windschutzscheibe vor.

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Im Gegensatz zum Serien-Duro ist die direkte Sicht auf das Terrain unmittelbar vor dem Wagen etwas eingeschränkt.

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Der normalerweise leere Raum zwischen Batteriekasten und Hinterrad dient beim Armored Duro zur Aufnahme der Klimaanlage-Kühlelemente. 

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Von innen zu betätigende Stahl-Sperrbolzen an sämtlichen Türen verhindern nachhaltig ein Aufbrechen des Wagens von aussen.

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Die Fenster aus Panzerglas sind – auch eine Neuheit bei derartigen Fahrzeugen – als Schiebefenster ausgebildet. Beim Prototyp waren sie noch nicht gegen Sicht nach innen verspiegelt.

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Schweizer Armee beschafft Armored DURO

BPZ. Die Schweizer Armee orderte bereits sieben Exemplare des neuen, gepanzerten DURO, jedoch in der grösseren 6x6-Auführung. Die Auslieferung findet noch per Ende 1999 statt, denn der DURO 6x6 P soll für friedenserhaltende Missionen im Kosovo eingesetzt werden.

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Chassis/Kabine mit gepanzerter Kabine für Wechselaufbauten Chassis/Kabine mit gepanzerter Kabine und normaler Ladepritsche Chassis/Kabine/Aufbau gepanzert für ein breites Einsatzspektrum (im abgebildeten rückwärtigen Aufbau haben 12 Personen bequem Platz)
 
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